Der finnische Industriedesigner Paavo Tynell wurde 1890 in Helsinki geboren. Seine Ausbildung machte er als Schmied und begann danach für den finnischen Kunstschmied Koru Oy zu arbeiten. Während seiner Zeit dort studierte er außerdem an der Helsinki University of Industrial Arts. 1913 erhielt er den Titel Kunsthandwerksmeister.
1918 gründete Tynell gemeinsam mit Gösta Serlachius, Emil Wickström, Eric Ehrström und Frans Nykänen das Metallarbeits- und Beleuchtungsunternehmen Oy Taito Ab. Anfangs legte das Unternehmen einen Schwerpunkt auf Metallarbeiten für den Innen- und Außenbereich, wie beispielsweise Statuen, Geländer und Besteck. Während der 1930er begann das Unternehmen allerdings damit, Lampen für den Beleuchtungssektor herzustellen. Sowohl Alvar Aalto als auch Kaj Franck designten am Anfang ihrer bald-erfolgreichen Karrieren für das Unternehmen.
Aalto und Tynell verband eine langanhaltende Freundschaft, aus welcher sich ergab, dass Tynell Beleuchtung für Aaltos Unternehmen Aalto's entwarf, insbesondere für verschiedene private und öffentliche Aufträge, wie beispielsweise das Paimio Sanatorium (1929-33), das Savoy Restaurant (1937) und die Viipuri Bibliothek (1935). Tynell, der außerdem Schmuck entwarf, schmiedete die Eheringe für Aalto und dessen Frau Aino Mandelin Aalto.
Ab 1947 arbeitete Tynell für das New Yorker Finland House, welches eine Designgalerie, einen Ausstellungsraum und ein Restaurant vereinte und seine Arbeiten und die anderer finnischer Designer ausstellte. Sein Erfolg in New York führte zu Designpartnerschaften mit den amerikanischen Beleuchtungsdesign-Unternehmen Lightcraft und Lightolier, wo er an der Seite des amerikanischen Industriedesigners Gerald Thurston arbeitete. Während dieser Zeit wurden seine Designs unter dem Namen Finland House vermarktet, aber anschließend weiterhin von seinem Unternehmen in Helsinki produziert.
Tynell war Geschäftsführer und leitender Designer bei Oy Taito Ab bis er 1953 in Ruhestand ging. Das Unternehmen wurde an die finnische Beleuchtungsfirma Idman Oy verkauft, mit der Tynell über die Jahre zusammengearbeitet hatte. Idmann strukturierte das Unternehmen und die Produktion unter dem neuen Namen um. Tynell designte bis Mitte der 1960er für Idman, während er gleichzeitig freiberuflich für viele andere Unternehmen in Finnland und im Ausland designte.
Während der 1950er arbeitete Tynell mit dem Architekten und Innenarchitekten Aarne Ervi zusammen, welcher Tynells Beleuchtungsdesigns in vielen seiner Projekte verwendete, unter anderem für das Tapiola Wohnprojekt in Espoo in Finnland, für verschiedene Privathäuser und für ein Kraftwerk im Norden Finnlands.
Tynells Designs sind für ihre filigrane Ästhetik bekannt. Außerdem verwendete er häufig perforiertes Metall und Messing sowie Naturreferenzen wie stilisierte Blätter, Reben und Schneeflocken. Von den 1930ern bis in die 1950er galt er als einer der erfolgreichsten Beleuchtungsdesigner Finnlands und war besonders berühmt für seine Beiträge zu dem Sokos Hotel und dessen Penthouse Lounge Café Vakuuna (beides 1952), dem Büro des Generalsekretärs der Vereinen Nationen in den Vereinigten Staaten (1952-55), dem Lasipalatsi Gebäude in Helsinki und dem Hauptbahnhof in Helsinki.
Im Laufe seiner ruhmreichen Karriere erhielt Tynell viele Auszeichnungen und Ehrungen, darunter der erste Platz für Best Lighting Design bei der American Interior Decorator’s Competition (1950), sowie Anerkennungen bei der Weltausstellung in Barcelona (1929) und der Mailänder Salone del Mobile (1933).
Tynell starb 1973 in Helsinki.
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