Gerard Philips (1858-1942) begeisterte sich für die Vorführungen Thomas Edisons, der seine ersten glühenden Beleuchtungen 1879 der Öffentlichkeit präsentierte. Philips nahm sogleich die Hilfe seines Vaters in Anspruch und kaufte ein kleines Stück Land in Eindhoven in den Niederlanden, um im Jahr 1891 dort seine eigene Glühbirnenfabrik zu gründen. Nach einjährigem Bestehen schloss sich sein jüngster Bruder Anton der Firma als Händler an. Daraufhin entwickelte sich die Firma schnell zum größten Kohlefadenhersteller Europas. Im Jahr 1912 erfolgte die historische Vertragsunterzeichnung Philips mit dem Zaren Nikolaus I, der für seinen Winterpalast in St. Petersburg 50.000 Glühbirnen bestellte. Im selben Jahr ging Philips an die Euronext Börse in Amsterdam.
Von Anfang an zeichnete sich Philips als exportorientierte Firma aus und wollte sich in der schnell wachsenden Stromindustrie einen Namen machen. Philips eröffnete 1914 das berühmte Forschungszentrum NatLab, das sich der Forschung von Physik und Chemie widmete mit dem Ziel, neue Produkte zu entwickeln. Zwei Jahre später feierte Philips sein 25. Jubiläum und wurde durch die niederländische Monarchie mit dem Titel Koninklijke Philips Electronics (königliche Philips Elektronik) ausgezeichnet.
Jahrzehnte lang produzierte Philips ein großes Produktsortiment, wie medizinische Röntgenröhren, Radios, elektrische Rasierapparate, Fernseher, Kassetten- und CD-Spieler, VHS- und DVD-Spieler und vieles mehr. Designgeschichtlich ist das Jahr 1925 von besonderem Interesse, als der niederländische Designer Louis Kalff die Firma als künstlerischer Leiter beitritt. Später war dieser für die Beleuchtungsabteilung zuständig. Kalff war nicht nur für das erfolgreiche Marketing von Philips verantwortlich, sondern entwarf auch eine Serie von Elektronik und Beleuchtung, die heute Kultstatus hat. Die zahlreichen Designs von Kalff für Philips umfassen das Chapel Radio (1931), Philips Philishave (1939) und viele Lampendesigns aus den 50er Jahren, die sich typischerweise aus emaillierten Metallleuchten auf Messingständern zusammensetzen. Die beliebteste solcher Lampen ist die umgangssprachlich genannte Z Tischlampe (1955).
In den 1990er Jahren, schloss sich Philips mit Alessi, dem italienischen Unternehmen für Haushaltswaren, zusammen. Das Ergebnis ihrer Kollaboration war eine farbenfrohe postmoderne Kollektion von Haushaltsgeräten, wie Toastern, Wasserkochern, Kaffeemaschinen und Saftpressen.
Das Team von Philips besteht heute aus 500 Designern und ist somit eines der größten und facettenreichsten seiner Art. Als Antwort auf die Technologien und Anforderungen des 21. Jahrhunderts, verlagert Philips seinen Schwerpunkt: Standen einst die Produkte im Fokus, sind es jetzt die Erfahrungen, die an Stellenwert gewinnen. Ziel ist es, das volle Potenzial auszunutzen, das das Internet, Big Data und das digitale Ökosystem bieten.
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