Yngve Ekström (1913-1988) war ein Architekt, Holzarbeiter und Möbeldesigner aus Hagefors, Småland, in Südschweden. Im Alter von 13 Jahren und kurz nach dem Tod seines Vaters, begann Ekström in der ältesten Möbelfabrik Schwedens zu arbeiten, der Hagefors Stuhlfabrik. Durch sein familiär begründetes Geschick im Umgang mit Holz und den neu erworbenen Fähigkeiten in der Fabik machte Ekström bereits in seinen Entwicklungsjahren mit einem breitgefächerten handwerklichen Können auf sich aufmerksam.
Im Alter von 18 Jahren begann Ekström eine Karriere als Designer einzuschlagen, die sich zunächst durch Zeichnungen, Malerei und das Besuchen von Bildhauerkursen ausdrückte. Zudem besuchte er regelmäßig das Röhsska Museum für ornamentale und angewandte Künste in Gothenburg. 1945 gründete er mit seinem älteren Bruder Jerker (1911-2006) sowie seinem Freund Bertil Sjöqvist in seiner Heimatstadt das Unternehmen ESE Möbler. Nach holprigem Start schaffte das Unternehmen seinen Durchbruch 1952 mit Thema, einem Stuhl aus laminiertem Furnier – eine Spezialität der Drei -, welcher sich zum effizienteren Transport flach zusammenpacken ließ und einen selbstständigen Wiederaufbau durch den Kunden ermöglichte. Fünfzehn Jahre später und nachdem Sjöqvist die Firma verlassen hatte, wurde diese unter dem Namen Swedese weitergeführt. 1974 wurde Swedese zwar verkauft, aber Ekström blieb dem Unternehmen bis zu seinem Tod 1988 weiterhin als aktiver Mitarbeiter treu.
Ekström spielte – zusammen mit anderen Designern wie Alvar Aalto (1898-1976), Arne Jacobsen (1902-1971) und Poul Kjærholm (1929-1980) – eine Schlüsselrolle in der Entwicklung des Mid-Century-Stils, der auch als „Skandinavische Moderne“ bekannt wurde. Der Lamino Chair (1956) für Swedese ist eine von Ekströms berühmtesten Arbeiten und wird auch heute noch hergestellt. Dieser geschwungene, minimalistische Armlehnstuhl verbindet einen einfachen Rahmen aus geschichtetem Bugholz mit gebogenen Beinen aus Rohrstahl. 1999 verlieh das schwedische Magazin Sköna Hems dem Stuhl den Titel „Bestes schwedisches Möbeldesign des 20. Jahrhunderts“. Er wurde 2003 zudem mit dem Design Innovation Award der internationalen Möbelmesse (IMM) Köln ausgezeichnet.
Zu den weiteren bekannten Designs aus Ekströms Portfolio gehört die Ruster Sitzmöbelkollektion für Pastoe (1950er), welche verschiedene Sofas und Stühle mit hoher sowie niedriger Rückenlehne umfasst, die aus solidem Teakholz gefertigt sind und sich durch eine typische dreieckige Armlehne auszeichnen. Ebenso bekannt sind der mit einer Sprossenlehne ausgestattete Arka Chair (1955) für Stolfabrik (1955), das modulare Fakta Regalsystem für Swedese (1958) sowie eine Serie von Teewagen aus Teakholz (1959, 1962). Ekströms Entwürfe können in vielerlei Daueraustellungen besichtigt werden, dazu gehören unter anderem das Victoria & Albert Museum in London, das Nationalmuseum in Stockholm und das Stedelijkmuseum in Amsterdam.