Der dänische Möbeldesigner und -hersteller Poul Buch Hundevad wurde 1917 in Vamdrup geboren. Hundevad bildete sich zum Tischler aus und eröffnete Anfang der 1950er in seiner Heimatstadt seine eigene Tischlerei und Möbelfabrik Hundevad & Co. Das Unternehmen produzierte neben vielen der eigenen Entwürfe des Gründers, Designs der Dänischen Designer Kay Ingemann Iversen, Carlo Jensen, Harald Plum, Mogens Plum und Kaj Winding.
1960 nahm Hundevad die Produktion des Guldhøj Stuhles (1950er) auf, einer Neuinterpretation eines gleichnamigen historischen nordischen Klappstuhles. Die Originalversion wurde erstmals 1891 in einer Grabstätte in Vamdrup ausgegraben und ist mit einer Datierung auf die skandinavische Bronzezeit (um die zweite Hälfte des 14.Jahrhunderts v.Chr.) das älteste erhaltene Möbelstück in Skandinavien. In Zusammenarbeit mit dem dänischen Nationalmuseum, wo sich das Relikt befindet, nahm Hundevad die präzisen Maße auf und berechnete Möglichkeiten, das Design für die Produktion zu optimieren. Hundevards Reproduktion, für die er vier Holzarten—Eiche, Teak, Wenge und Palisander— und Leder für den Sitz verwendete, war ein sofortiger Erfolg und es wurden mehr als 15.000 Exemplare hergestellt, die auf der ganzen Welt verkauft wurden. Der Stuhl wird weiterhin produziert und kann im Souvenirshop des dänischen Nationalmuseums erworben werden.
Wie viele seiner skandinavischen Mid-Century Zeitgenossen, bevorzugte Hundevad hochwertige Materialien wie Palisander und Teak und konzipierte Möbel, die ästhetisch schlicht und klar, in der Anwendung jedoch multifunktional waren. Er war ein meisterhafter Tischler und die meisten seiner Stuhldesigns umfassen komplizierte Techniken. Obwohl Hundevad am bekanntesten für seinen Guldhøj Stuhl ist, designte er außerdem Esszimmerstühle, Servierwagen, Bücherregale und Sideboards sowie einen quadratischen Esstisch in Zusammenarbeit mit Kaj Winding (1950) und den skulpturalen N°30 Esszimmerstuhl (1958). Hundevards Möbel wurden allesamt durch die Vertriebskooperation Domus Danica verkauft.
Hundevard starb 2011.