Axel Johannes Salto (1889-1961) war ein dänischer Maler, Grafikdesigner, Illustrator und Keramikkünstler, der vor allem für sein sinnliches und erdverbundenes Steingut bekannt ist. Saltos Entwürfe unterscheiden sich stark von denen seiner Zeitgenossen. Seine unkonventionellen Designs widersetzten sich dem Funktionalismus und nahmen bildhauerische Strömungen europäischer und nordamerikanischer Mid-Century Keramik vorweg.
Der 1889 in Kopenhagen geborene Salto studierte von 1909 bis 1914 an der Königlich Dänischen Kunstakademie. Inspiriert von seinem Grundstudium verwendete Salto in seinen frühen Werken auf subtile Art sowohl Ikonografie aus den klassischen Sprachen und aus der griechischen Mythologie, als auch Art Déco Bildmotive. Seine Werke neigten dazu, sich von funktionalistischer Ästhetik abzuwenden, um stattdessen plastische und botanische Formen zu verwenden. Im Laufe seiner Karriere entwickelte sich sein Stil von dunklen und schweren Holzschnitten hin zu elegantem Steingut, das die Vergänglichkeit des Lebens und die Fruchtbarkeit der Natur einfing. Um dies zu erreichen, verwendete Salto auf seinen Werken Reliefmuster und Ausschmückungen für verschiedene Lasurtechniken.
1916 reiste Salto nach Paris und traf Pablo Picasso und Henri Matisse. Da er selbst ein passionierter Maler war, hatte diese Begegnung große Auswirkungen auf Salto und seine künstlerischen Ambitionen. Er kehrte nach Dänemark zurück und gründete das einflussreiche, wenn auch kurzlebige, Kunstmagazin The Blade. Als Herausgeber und Mitwirkender war es Saltos Ziel eine Diskussion über moderne Kunst und Theorie in Nordeuropa voranzutreiben. In dem von 1917 bis 1919 herausgegebenen Magazin erschienen Beiträge von unter anderen Otto Gelsted (1888-1968), Poul Henningsen (1894-1967) und Harald Giersing (1881-1927) und Kunstwerke von Vilhelm Lundstrøm (1893-1950), Olaf Rude (1886-1957) und William Scharff (1886-1959).
1921 gründete Salto eine Gruppe experimenteller Künstler, die gemeinsam in Paris lebte und arbeitete. Die Gruppe, die aus Svend Johansen (1890-1970), Vilhelm Lundstrøm und Karl Larsen bestand, stellte ihre Kunst während der 1920er regelmäßig in Paris aus. Von 1923 bis 1929 arbeitete Salto in Kopenhagen mit dem dänischen Porzellanhersteller Bing & Grondahl zusammen und bekam eine Silbermedaille für seine 1925 auf der Weltausstellung in Paris gezeigten Werke. Während der 1930er trat Salto der Porzellanfabrik Royal Copenhagen bei und experimentierte dort mit der Entwicklung neuer Glasuren und leuchtender Farben wie beispielsweise Türkis.
Anders als seine von japanischen und chinesischen Keramiktraditionen beeinflussten Zeitgenossen kombinierte Salto in seinen bekanntesten Werken freie Formen mit unerwarteten Farben und Glasuren. Seine Stücke werden häufig in drei Kategorien unterteilt; aufkeimend, austreibend und ausgekehlt, da jedes durch die taktilen Formen, die Kürbissen, Samenhülsen, Knospen und reifen Früchten nachgeahmt sind, Bewegung und Wachstum ausdrückt.
Salto wurde mit vielen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Grand Prix der Weltausstellung in Paris 1937, die Eckersberg Medaille 1938, der Grand Prix der Mailänder Triennale 1951 und die Prinz Eugen Medaille 1959. Obwohl Salto insbesondere für seine Keramikarbeiten bekannt ist, war er sein Leben lang ein aktiver Maler; er illustrierte mehrere Geschichten für Kinder, Gedichte und entwarf Textilien für den dänischen Hersteller L.F. Foght.
Salto verstarb 1961 in Frederiksberg.