Die amerikanische Architektin und Designerin Florence Knoll Bassett wurde 1917 in Saginaw, Michigan, als Florence Schust geboren. Als verwaistes Mädchen besuchte sie die Kingswood Mädchenschule, die Teil der Cranbrook Schulgemeinschaft war und von dem finnischen Architekten Eliel Saarinen und dem Verleger George Booth gegründet worden war. Es war Saarinen selbst, der Florence dazu ermutigte, die Cranbrook Kunstakademie zu besuchen. Dort konzentrierte sie sich bis 1938 auf Architektur, verließ die Schule aber zeitweise, um an der Columbia University School of Architecture in New York und der Association School of Architecture in London zu studieren. Im Jahr 1940 studierte sie unter Ludwig Mies van der Rohe am Armour Institute (das heutige Illinois Institute of Technology) und arbeitete für die Architekten Marcel Breuer und Walter Gropius. Im darauffolgenden Jahr zog sie nach New York, wo sie für den Innenausstatter Harrison & Abramovitz arbeitete. Dort traf sie den modernen Möbelhersteller und -händler Hans Knoll (1914 - 1955). Knoll stellte sie als Leiterin der Knoll Planungseinheit ein und im Jahr 1946 heirateten die beiden. Im selben Jahr änderte das Unternehmen seinen Namen zu Knoll Associates.
Im Unternehmen war Knoll Bassett eine einflussreiche Verfechterin von etablierten Bauhaus Designern und Architekten, wie auch von aufstrebenden Talenten wie zum Beispiel Harry Bertoia. Als selbstständige Designerin und Architektin entwarf sie Tische, Stühle, Sofas und Aufbewahrungsmöglichkeiten und befürwortete ausdrücklich die Einbeziehung von Ergonomie bei der Planung von Inneneinrichtung sowie die ganzheitliche Abstimmung von Möbeln, Architektur, Kunst, Grafiken und Textilien. 1951 wurde die Firma in Knoll International umbenannt und erweiterte seinen Handel nach Übersee. Als ihr Mann Hans 1955 verstarb, übernahm Knoll Bassett die Stelle der Firmenchefin. Drei Jahre später heiratete sie den Bankier Henry Hood Bassett. Bis zum Beginn ihres Ruhestandes im Jahre 1965 arbeitete Knoll Bassett als Designdirektorin bei Knoll. Sie wurde 2002 mit der National Medal of Arts ausgezeichnet und spendete zwei Jahre später ihr Designarchiv an die Smithsonian Archive amerikanischer Kunst in Washington, D.C.