Die Firma Moroso, ansässig in Udine, Italien, wurde 1952 von Agostino Moroso als kleiner, handwerklicher Betrieb für Bepolsterungen gegründet. Agostino Moroso blieb der Geschäftsführer bis seine Kinder, Roberto und Patrizia Moroso, in den 90er Jahren den Betrieb übernahmen und damit begannen das traditionelle, regional konzipierte Familienunternehmen in den innovativen, weltberühmten Möbelproduzenten umzuwandeln, der er heute ist. In ihrer Rolle als kreative Leiterin hat vor allem Patrizia Moroso nicht nur die Mission der Firma neu erfunden, sondern hatte durch ihre häufige hochkarätige Zusammenarbeit mit einigen der weltbesten Designern auch anhaltenden Einfluss auf den Designdiskurs des 21. Jahrhunderts. 1988, als sie noch unter ihrem Vater arbeitete, lud sie den israelisch-britischen Designer Ron Arad ein. Der Entwurf seines kultigen Big Easy Chair verhalf sowohl ihm, seine Karriere in Gang zu bringen, als auch Moroso, zu einem der größten Akteure in zeitgenössischem Design zu werden.
Moroso beschreibt seine Art und Weise des Designs als Experimentierlabor, das der Kommunikation, Differenziertheit und Vielfalt einen hohen Stellenwert einräumt. Die Werte, die die Firma vertritt, sind in der Gewagtheit ihrer Sofas, Stühle, Tische, Accessoires und anderen Werken deutlich zu erkennen. Zu den Highlights der Morosokollektion gehören die Gluon Reihe des australischen Designers Marc Newson (1993), Los Muebles Amorosos des spanischen Künstlers Javier Mariscal (1995), die Serpentine Sofas des britischen Designers Tom Dixon (2003), die Supernatural Chairs des Briten Ross Lovegrove (2008), die Kub Tables des japanischen Studios Nendo (2009), sowie manch neuere Werke, wie das außergewöhnliche Glider Sofa Arads (2015) und der von Art Déco beeinflusste Double Zero Chair des Architekten David Adjaye (2015).
Morosos ständige Zusammenarbeit mit der spanischen Architektin und Designerin Patricia Urquiola schaffte eine Reihe sehr erfolgreicher Stücke, wie z. B. die Reihen Fjord (2002), Bloomy (2004), Antibodi (2006), Tropicalia (2008) und Fishbone (2012). In den letzten Jahren trug Moroso durch das 2009 in Zusammenarbeit mit Urquiola, dem niederländischen Designer und anderen Designgrößen gestartete Projekt M’Afrique und die daraus resultierende Kollektion zur globalen Bewusstheit für afrikanisches Designs und Handwerk bei.
Zusätzlich zum Wohn- und Accessoirebereich hat sich das Schaffen der Marke im Laufe der Jahre auf Gastwirtschaft, Bildung, Gesundheitsinstitutionen und den Unternehmenssektor ausgeweitet. Für Ausstellungen in den Bereichen des Industriedesigns, zeitgenössischer Kunst und Mode hat Moroso auch temporäre Installationen für die Biennale in Venedig 2013, die Art Basel in Miami Beach 2010 und den Palais de Tokyo 2006 geschaffen.